Geschichte des Blasorchesters


Das Blasorchester Lahnau der freiwilligen Feuerwehr Lahnau besteht aus zwei zusammengeschlossenen Orchestern,
dem Musikzug Atzbach der Freiwilligen Feuerwehr Atzbach und dem Blasorchester Lahnau der Feuerwehr Waldgirmes.
Im Folgenden wird die Geschichte der beiden Orchester näher dargestellt:

Musikzug Atzbach

1952-1970

Begonnen hat alles mit der Gründung eines Spielmannszuges am 6.Mai 1952. 18 Kameraden begannen mit der Ausbildung unter Stabführung von Heinz Kraft unterstützt durch den Kreisstabführer Otto Eckhardt. Der erste öffentliche Auftritt fand bereits am 26. April 1953 beim Kreisspielleutetreffen in Ehringshausen statt. Im April 1954 wurde dieses Treffen in Atzbach durchgeführt.
Nach elf Jahren hat Heinz Kraft den Stab im März 1963 an Heinz Dern übergeben. Die Ausbildung übernahm erneut Otto Eckhardt der einige Jahre pausiert hatte.
Zur Sicherung der Feuerwehrmusik in Atzbach wurde am 26. April 1964 auf Initiative von Ortsbrandmeister Werner Rost und Stabführer Heinz Dern ein Jugendspielmannszug gegründet. Ausgebildet wurden die Jugendlichen im Bereich Querflöte von Heinz Dern , Alfred Schreiber und Hubert Volk. Den Part der Trommlerausbildung übernahm Gerhard Kraft. Zeitweilig kam auch hier Otto Eckhardt zu Hilfe. Bereits im September spielten die Jugendlichen zusammen mit dem Erwachsenen Zug bei der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses unter der Leitung von Heinz Dern.
Später trat der Jugendspielmannszug unter der Stabführung von Wilfried Alt und Alfred Binz auf.

1971-1982

Ab Juni 1971 wurden die Jugendlichen nach und nach in den Seniorenzug integriert, der somit eine stattliche Anzahl von 45 Musiker/innen erreichte.
Es gab eine stattliche Anzahlung von Verpflichtungen bei Schützen,-Sport und Sängerfesten.
High light war sicherlich die Teilnahme zwischen 1971 und 1976 an den Karnevalsumzügen in Köln – Bickendorf.
1972 kam zu der Feuerwehruniform eine 2 Uniform in Musketier Tracht hinzu.
Im Juli 1975 folgte die erste Auslandsreise nach Atzbach in Oberösterreich zum 90 Jährigen Jubiläum der dortigen Feuerwehr. Zwei Jahre später erfolgte der erneute Besuch in Atzbach. Heinz Dern fungierte mittlerweile als Bezirksstabführer des Nassauischen Feuerwehrverbandes und als stellvertretenden Kreisstabführer im Feuerwehrverband Wetzlar. Bei zahlreichen Wertungs- und Kritikspielen auf Kreis,- Bezirks,- und Landesebene hatte man in den vergangenen Jahren immer gut abgeschnitten, größtenteils eine Goldmedaille errungen. Genannt seien hier u.a. die Auftritte in Arolsen, Fränkisch-Crumbach, Marburg, Homberg/Ohm, Nidda, Alsfeld, Reinheim, Eltville, Büdingen, Nordenstadt, Bad Schwalbach, Königstein und Steinau. Diese großartigen Erfolge waren hauptsächlich der Verdienst von Heinrich Schneider aus Großen-Buseck. Er war in der Zeit von 1970-1978 Ausbilder und hat das bisherige Punktesystem auf die Standard Notenlehre umgestellt und gelehrt. Als Nachfolger in der Ausbildung konnten wir Ludwig Velte aus Wetzlar verpflichten.
Er bereitete uns auf den wohl größten Erfolg in der Spielmannszug Geschichte vor. Die Teilnahme am Bundeswertungsspiel im Juni 1980 in Hannover anlässlich des Deutschen Feuerwehrtages. Unter 25 teilnehmenden Spielmannszügen aus ganz Deutschland errang Atzbach einen beachtlichen dritten Platz und eine Goldmedaille. Bei den 3 folgenden Bundeswertungsspielen 1983, 1985 und 1990 in Wissen an der Sieg, Grünberg und Friedrichshafen am Bodensee wurde jedes Mal eine Gold-medaille errungen.

1983-2001

In den folgenden Jahren gab es verschiedene Stabführerwechsel:
Heinz Dern gab sein Amt nach 20 jähriger erfolgreicher Tätigkeit an Otmar Bernhardt 1983 ab. Dieser verstarb jedoch im Alter von nicht mal 30 Jahren viel zu früh. Heinz Dern war erneut gefordert und führte den Zug weiter 7 Jahre bis 1992.
Rolf Steinmüller übernahm die Stabführung bis 1999 auf Grund seiner beruflichen Tätigkeit legte er sein Amt nieder.
Lother Brückmann übte die Tätigkeit des Stabführers aus und Petra Velte betreute den organisatorischen Teil.
Die Nachwuchs Gewinnung wurde immer schwerer so sank über die Jahre auch der Mitgliederstand auf Mitte 20 Musiker/innen. Da die Musketier Uniformen in die Jahre gekommen waren wurde ein neues Outfit in Form eines Hessenkittels angeschafft

2002-heute

Im Jahre 2002 feierte der ehemalige Spielmannszug Atzbach sein 50 jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde ein Fest mit einem Landeswertungsspiel durchgeführt. Danach haben einige Mitglieder ihre musikalische Laufbahn beendet, sodass ein weiterer Spielbetrieb nicht mehr möglich war.
Durch die Initiative des damaligen Vorsitzenden und des damaligen Stabführers Lothar Brückmann beschloss der Vorstand der Feuerwehr die Gründung eines Musikzuges. Einer Werbeveranstaltung, unterstützt vom Blasorchester Schwalbach im Frühjahr 2002, folgte ein enormer Zuspruch.
In vielen Einzelunterrichten wurde auf das gemeinsame Spielen vorbereitet. Zur ersten Gesamtprobe im August 2002 zählte das Orchester 48 Musikerinnen und Musiker, die damals unter der Leitung von Thorsten Damm (Reiskirchen Kr. Giessen) stattfand. Thorsten Damm musste den Dirigenten Stab aus beruflichen Gründen im Jahre 2007 abgeben. Fortan hatte die Leitung Landesmusikdirektor a.D. Karl Berg. Durch sein Wirken und sein Engagement entwickelte sich der Musikzug in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Klangkörper in Mittelhessen. Neben zahlreichen Konzerten (Bad Endbach; Braunfels; Weilburg; Wetzlar Rosengärtchen; Asslar; Gießen Schiffenberg) sowie verschiedenen Veranstaltungen und Festzügen in der Region, zählen die Auftritte bei den Hessentagen in Wetzlar, Kassel und Bensheim, der Landesgartenschau im bayrischen Alzenau, sowie 2 Besuche in Atzbach/Oberösterreich zu den Höhepunkten der über zwanzigjährigen Geschichte. Als Ausbilder waren tätig: Im hohen Blech: Achim Eichel; Steffen Laucht; Christof Wehrmann; Martina Pietzsch. Im tiefen Blech: Thorsten Damm; Dieter Schmidt Im Holzregister: Ludwig Velte; Karl Berg Am Schlagzeug: Jörg Huber; Jens Spieker; Flötenunterricht wurde von Nadine Amend abgehalten. In Ausbildung waren bis heute ca. 75 Musikerinnen und Musiker. Schade dass gerade viele junge Leute die Lust zu schnell am Musizieren verloren haben.
Organisatorisch wurde der MZ geleitet von:
Lothar Brückmann 2002-2007 und 2013- heute
Werner Dörr 2007-2009
Elke Dönges 2009-2011.
Werner Polauer 2011-2013

Blasorchester Lahnau

... von damals bis heute ...

Das Blasorchester Lahnau ist eine Abteilung des Vereins "Freiwillige Feuerwehr Waldgirmes e.V." und geht auf den im Jahre 1951 gegründeten Spielmannszug zurück.

1951 - 1966

Der Spielmannszug wurde von einem guten Dutzend Feuerwehrleute kurz nach den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläumsfest der Freiwilligen Feuerwehr Waldgirmes gegründet.
In der Anfangszeit wurden die Übungsstunden mit drei Trommeln und einigen Spielmannsflöten durchgeführt, die noch aus den Beständen des in den dreißiger Jahren aktiven Spielmannszuges des Turnvereins stammten.
Der erste öffentliche Auftritt erfolgte bereits im Jahre 1952 unter der Leitung des Stabführers Ernst Hnida.
Im Jahr 1958 übergab Ernst Hnida, der noch im gleichen Jahr verstarb, die Stabführung an Ernst Manske. Um den Nachwuchsmangel zu überwinden wurde im Jahr 1961 ein Schülerspielmannszug gegründet, der unter der Stabführung von Axel Manske bereits 1962 seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte.
Im Jahre 1963 erfolgten dann erstmals die Auftritte bei den Sitzungen und Umzügen der Wetzlarer Karnevalsgesellschaft. Diese Zusammenarbeit sollte sich als äußerst fruchtbar herausstellen, denn auch heute noch ist das Blasorchester Lahnau eine feste Größe in der Gestaltung des Wetzlarer Karnevals.

1966 - 1983

Um die musikalische Qualität zu verbessern erfolgte ab dem Jahr 1966 der "Umbau" des Spielmannszug zu einen Fanfarenzug. Unter der musikalischen Leitung von Eduard Haubfleisch, der bewährten Stabführung von Ernst Manske und durch das Engagement der Mitglieder des Fanfarenzuges konnten schon bald die ersten Auftritte auf lokalen und regionalen Veranstaltungen und Wertungsspielen sowie auf dem Hessentag durchgeführt werden. Auch der Schülerspielmannszug wurde in einen Schülerfanfarenzug umgewandelt.
Der größte Erfolg wurde im Jahr 1980 erzielt, als der Fanfarenzug Bundessieger im Bundeswertungsspielen des deutschen Feuerwehrverbandes wurde. Am Höhepunkt seiner musikalischen Karriere legte Ernst Manske die Stabführung nieder.
Im Fanfarenzug entwickelte sich der Wunsch, zukünftig anspruchsvollere und abwechslungsreichere Musik zu machen. Dieser Wunsch war der Anlaß, um über die Gründung eines Blasorchesters nachzudenken.

1983 - 1987

Das Durchschnittsalter der 40 Mitglieder des Fanfarenzuges lag bei ca. 35 Jahren. Für die meisten Mitglieder bedeutete die Gründung des Blasorchesters das Musizieren von Grund auf neu zu erlernen, angefangen bei den grundlegendsten Fähigkeiten, wie z.B. das Notenlesen. Die Anfangszeit war geprägt von hohem persönlichen, finanziellen und organisatorischem Aufwand. Es galt Instrumente zu beschaffen und geeignete Ausbilder zu finden. In den ersten drei Jahren wurde der Fanfarenzug parallel zum Aufbau des Blasorchesters weitergeführt. Der erste Auftritt des Blasorchesters Lahnau erfolgte bereits im Jahr 1984 im Rahmen des Dorfgemeinschaftsabend der Waldgirmeser Kirmes.
Im Jahr 1986 erfolgte der letzte Auftritt des Fanfarenzuges im Rahmen eines Festumzuges. Beim anschliessenden Bühnenspiel präsentierte sich bereits das Blasorchester.

1987 - 2004

Seit dem Jahr 1987 konzentrierte man sich nun voll und ganz auf die Entwicklung des Blasorchesters. Im Rahmen einer Feierstunde im Dorfgemeinschaftshauses in Waldgirmes übergab der bisherige musikalische Leiter Eduard Haubfleisch, im Alter von 72 Jahren, den Dirigentenstab an seinen Nachfolger Gilbert Monter, der derzeit als Berufsmusiker im Heeresmusikcorps 5 beschäftigt war.
Eduard Haubfleisch wurde im Rahmen dieser Veranstaltung für seine Tätigkeit als Dirigent und für sein über 20 Jahre andauerndes Engagement als musikalischer Ausbilder mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet und von den Mitgliedern des Orchesters zum Ehrendirigenten ernannt. Eduard Haubfleisch stand dem Orchester aber immer noch als Trompeter und auch als stellvertretender Dirigent zur Verfügung.
Im Jahre 1988 stellte das Blasorchester Lahnau sein Können im Rahmen eines Konzertes, veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Sängervereinigung Waldgirmes, unter Beweis. Von nun an wurde in regelmäßigen Abständen ein Konzertprogramm auf die Beine gestellt und dem begeistertem Publikum präsentiert.
Im Jahr 1990 wurde ein Beschallungsanlage angeschafft, die es ermöglichte die Auftritte des Blasorchesters durch Gesang zu unterstützen. Nach sechsjähriger Tätigkeit verließ Gilbert Monter im Jahr 1993 das Orchester aus beruflichen Gründen. Die Dirigentenstelle konnte aus den Reihen des Orchesters besetzt werden und wir fanden in Edmund Beppler unserer neuen Dirigenten. Unter seiner Leitung fand das erste Konzert im Jahr 1994 in der neu errichtenden Lahnauhalle statt. Leider musste Edmund Beppler das Amt des Dirigenten aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1996 niederlegen. Edmund Beppler steht dem Orchester bis heute aber immer noch als Musiker, Gesangspartner von Heinz Best und auch als stellvertretender Dirigent zur Verfügung.
Die Nachfolge von Edmund Beppler trat Kurt Förster an, der als Berufsmusiker im Stadttheater Giessen tätig ist. Unter seiner Leitung wurde ein anspruchsvolles Musikprogramm zusammengestellt, das vom Schwierigkeitsgrad für unser Orchester an der obersten Grenze lag. Leider scheiterte die fruchtbare Zusammenarbeit mit Kurt Förster an seinen unregelmäßigen Dienstzeiten im Stadttheater, so dass der Vorsitzende des Blasorchesters - Heinz Best - Kurt Förster nach dem Weihnachtskonzert im Jahr 1998 nach dreijähriger Zusammenarbeit verabschieden musste.
Die Nachfolge von Kurt Förster trat ein "alter bekannter" an. Gilbert Monter leitete noch einmal für etwa zwei Jahre das Orchester und wurde dabei kräftig von seinem Stellvertreter Oliver Rauber unterstützt.
Im Jahr 2000 übernahm dann Thomas Buß, selbständiger Berufsmusiker und Ausbilder, den Taktstock. Neben der Arbeit mit dem Blasorchester ist Thomas Buß maßgeblich für den Aufbau des Jugendblasorchesters verantwortlich.


Im September 2018 haben der Musikzug Atzbach und das Blasorchester Lahnau der Freiwilligen Feuerwehr Waldgirmes beschlossen unter der bewährten Leitung von Karl Berg in einer Spielgemeinschaft weiter erfolgreich zu musizieren.
Unser Repertoire ist sehr vielfältig und abwechslungsreich, von beliebten Märschen und Polkas über Schlager-Potpourris, bis hin zu modernen Medleys, ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die neue Formation besteht aus 36 Musikerinnen und Musiker sowie einem Gesangs Duo sie tritt zukünftig auf unter dem Namen „Blasorchester Lahnau“. Corona hat auch diese beiden Musikgruppen 2020 zum Stillstand gezwungen.
Keine Auftritte, Neustarts führten immer wieder zu erneuten Corona Pausen. Durch die Pandemie und damit verbundenen Gesundheitsrisiken hat Karl Berg seinen Dirigentenstab an Oliver Rauber weitergereicht. Er hat das Orchester während und nach Corona musikalisch geleitet.
Im Jahr 2022 konnten wir glücklicherweise etliche Auftritte (Matineen und Konzerte) bestreiten.

All unseren Dirigenten, ihren Stellvertretern und Ausbildern sei an dieser Stelle für Ihre Arbeit mit dem Orchester gedankt.